Bericht über die 3. Fachtagung
des Kompetenznetzwerkes ADHS-MV e.V.
zum Thema "ADHS und Jugendhilfe"
am 24.September 2005 in Greifswald
Auch bei dieser Tagung gab es wieder interessante Vorträge und anregende
Gespräche unter den über
100 Teilnehmern in gewohnt freundlicher und angenehm
entspannter "Fischerdorf-Atmosphäre".
Am 24.September hat das Kompetenznetzwerk Aufmerksamkeits-Defizit-
Hyperaktivitäts-Syndrom MV e.V. eine Tagung unter dem Titel "ADHS und Jugendhilfe"
veranstaltet. Tagungsort war Greifswald-Wieck und Dank der Räumlichkeiten des
Maritimen Jugenddorfs Wieck herrschte eine ausgesprochen angenehme
Tagungsatmosphäre. 123 Teilnehmer waren der Einladung des Veranstalters gefolgt. Es
fühlten sich gleichermaßen Familienberatungsstellen, Ergotherapiepraxen, Arztpraxen,
Fördervereine, Schulen und Berufsbildungswerke, Jugendämter, Kinderheime,
Kinderhäuser und Kindertagesgruppen, sowie betroffene Eltern angesprochen.
Die Leitung bei dieser Veranstaltung übernahm die in Greifswald niedergelassene Kinder-
und Jugendpsychiaterin und -psychotherapeutin Frau Dr. Riemer.
Nach einer Einführung wurde das Wort an Frau Dr. Fischer
übergeben, eine
niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiaterin in Neubrandenburg. In
ihrem Vortrag
beschrieb sie umfassend das typische Störungsbild des
Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms und belegte mit
einer gelungenen Präsentation, dass ADHS
keine neuerliche Erfindung ist. Außerdem wies sie darauf hin,
dass, wenn man beachtet, dass mit ADHS auch komorbide Störungen
einhergehen, diese Krankheit einen Großteil
der Patienten stellt.
Um die praktische Umsetzung von ADHS in der Jugendarbeit ging es danach in einem
Vortrag von Herrn Noetzel von der Sozialarbeit Vorpommern GmbH.
In der darauf folgenden Pause wurde reichlich die Gelegenheit genutzt, sich mit Kollegen
und Gleichgesinnten auszutauschen und sicherlich wurden auch neue Kontakte geknüpft.
Danach klärte Frau Paul, Jugendamtsleiterin Landkreis Ostvorpommern, anschaulich über
die rechtlichen Möglichkeiten des SGB VIII´s auf und gab praktische Hinweise für
Hilfesuchende.
Abschließend sprach Herr Löbke, Leiter des Jugendhauses Dishley, über seine Erfahrung
mit Kindern und Jugendlichen mit ADHS in der stationären Therapieeinrichtung für
drogenmissbrauchende und drogenabhängige junge Menschen. Dabei betonte er, dass es
ganz entscheidend für den Erfolg einer Therapie sei, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
Dies sei unter anderem nur möglich, wenn an Stärken und Kompetenzen angeknüpft
würde. Solche lägen bei Jugendlichen mit ADHS, seiner Erfahrung nach, vor allem im
künstlerischen Bereich.
Die nach der Mittagspause eingeläutete Diskussionsrunde wurde wahrscheinlich deshalb
nicht in Anspruch genommen, da während des Mittagessens von allen Tischen eifriges
Gerede und Fachsimpelei zu vernehmen waren.
Ein Dank an dieser Stelle an alle, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen
haben, besonders natürlich an die Referenten.